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Keine Funken, keine Gefahr: Digitales Schweißen bringt graue Zellen ins Schwitzen

10.09.2020

Digitales Schweißen ­– ein konkretes Anwendungsbeispiel für Virtual Reality in der Ausbildung – gibt es jetzt auch im bbw Südhessen. „Ich find’s echt stark, weil ich vorher noch nie geschweißt habe. Für mich hat es sich sehr realistisch angefühlt“, schwärmt ein Teilnehmer bei der Arbeitserprobung.  Die Vorteile des digitalen Schweißens liegen auf der Hand.

„Es ist vor allem ungefährlich, weil keine Funken sprühen, keine Hitze entsteht, kein Schweißblitz. Man muss keine Schutzkleidung anziehen und Material wird auch keines verbraucht. Für Anfänger absolut ideal“, freut sich bbw-Metallausbilder Markus Kirchler.
„Ich konnte einen Schweißpunkt erzeugen, eine Naht ziehen und am Ende hat mir die Software gesagt, was ich gut und was ich weniger gut hinbekommen habe“, beschreibt Thorsten Matheis, der bereits während seiner vierwöchigen Arbeitserprobung als erster bbw-Teilnehmender in den Genuss des digitalen Schweißens gekommen ist.

Insgesamt ist die neue Anwendung für die Ausbildung aller Metaller, die normalerweise erst ab dem zweiten Lehrjahr verschiedene Schweißtechniken erlernen, eine wichtige Ergänzung, eine sehr sinnvolle und zielführende Vorbereitung. Da das digitale Schweißen eben ungefährlich ist, können die Azubis viel früher damit beginnen. Und man lernt ein paar ganz zentrale Dinge: „In welchem Winkel halte ich die Schweißpistole, mit welcher Geschwindigkeit muss ich sie führen. Auch in der Virtual Reality kommt es auf ein gutes Zusammenspiel an, letztlich eben ähnlich wie in der realen Welt auf handwerkliche Geschicklichkeit – auch wenn die Werkzeuge andere sind“, ergänzt Kirchler.

Die Vorteile des digitalen Schweißens haben aber gleichzeitig einen entscheidenden Nachteil: Die thermische Entwicklung fehlt, die Reaktion des realen Materials. „Egal, ob Elektroden- oder Schutzgas-Schweißen, der Schweißer muss das Material und vor allem das Zusammenspiel von Gas, Flamme und Metallen fühlen“, verweist Kirchler auf die Grenzen des digitalen Schweißens. Das digitale ersetzt hier also das reale Schweißen nicht, stellt aber eine große Bereicherung für die Ausbildung im bbw dar. Daher hat das bbw aktuell drei digitale Schweißgeräte für 20.000 Euro angeschafft, um rund 33 Metall-Azubis in allen Jahrgängen damit zu schulen.

„Wir zeigen unseren Teilnehmer*innen, dass es gerade im Handwerk schon lange nicht mehr nur um mechanisches handwerkliches Geschick geht, sondern auch um den effektiven Einsatz geeigneter, immer leistungsfähigerer, PC-gesteuerter Maschinen“, sagt Carsten Brombach, Bereichsleiter der Metall-Ausbildung, und fasst zusammen: „Das digitale Schweißen ist eine gute Vorbereitung für ganz unterschiedliche Industriearbeitsplätze, in denen immer mehr Arbeitsschritte digital laufen oder mindestens digital unterstützt werden. D. h., unsere Gesell*innen erwerben zusätzliches digitales Know-how, sie lernen, wie analoge und digitale Welt ineinandergreifen.“

Zum Film „analoges vs. digitales Schweißen“

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